Wenn Menschen einen Umzug planen, müssen sie vieles bedenken. Eine wichtige Frage am Rande ist, welche Getränke- und Essenangebote Sie den Umzugshelfern machen könnten.
Es gehört zum guten Ton, die Menschen zu Verpflegen, die einem bei einem Umzug unter die Arme greifen. Das gilt für die Hilfe von Freunden und Verwandten genauso wie die bezahlten Umzugshelfer, die den Umzug unterstützen.
Wenn Freunde und Angehörige helfen, kann man mit dieser Frage anders umgehen als mit Fremden. Von den Mitarbeitern eines Umzugsunternehmens kennt man keine kulinarischen Vorlieben. Man weiß zudem nicht, ob darunter Veganer bzw. Helfer mit Laktoseintoleranz oder Zöliakie anzutreffen sind.
Die leichtere Frage: die Wahl der Getränke
Wer schwer schleppen muss, bekommt Durst – im Sommer mehr als in der kalten Jahreszeit. Als angemessenen Verbrauch sollte man je mithelfender Person zwei bis drei Liter Flüssigkeit rechnen. Es ist eine gute Idee, zwei Kisten mit stillem Mineralwasser und eine Kiste mit Cola (oder einem anderen Zucker bzw. Energiereichen Getränk) an einer leicht zugänglichen Stelle aufzustellen. Im Weg sollten sie allerdings nicht stehen. Eine gute Idee ist eine Zimmerecke in der Nähe eines Fensterbretts, auf dem angebrochene Flaschen abgestellt werden könnten.
Auch wenn Glasflaschen aus Umweltsicht eine gute Wahl wären, erweisen sie sich bei einem Umzug eher als hinderlich. Kleinere Kunststoff-Flaschen lassen sich leichter handhaben als große und schwere 1,5 Liter Flaschen. Wichtig ist zudem, dass die Mithelfenden die Flaschen per Schraubverschluss öffnen und schließen können. Ein Flaschenöffner geht im Umzugsgetümmel allzu leicht verloren.
Bier und Sekt gehören nicht zur Getränkeversorgung – es sei denn, man möchte den Trägern nach getaner Arbeit ein kühles Bierchen anbieten. Doch auch hier sind die Geschmacksvorlieben sehr individuell. Eine bessere Idee ist, den am frühen Morgen eintreffenden Umzugshelfern zwei große Thermoskannen mit Kaffee und Tee anzubieten. Diese Idee ist auch in der kalten Jahreszeit als „Aufwärmer“ für zwischendurch sinnvoll. Die Thermoskannen sollten eine Pumpfunktion haben.
Bedenken Sie, dass dazu Zucker und Milch sowie Becher gereicht werden müssen. Vermeiden Sie nach Möglichkeit ein Plus an Müll durch die Nutzung von Papp- oder Plastikbechern. In jedem Haushalt finden sich überschüssige Kaffeebecher, deren eventueller Verlust niemanden schmerzt.
Womit können die Energie-Ressourcen aufgefüllt werden?
Wenn Sie kulinarisch groß auffahren, liegt das Gegessene den Helfern anschließend schwer im Magen. Um nichts falsch zu machen, fragen Sie die Mitarbeiter des Umzugsunternehmens beim Vorgespräch, was Sie bei den geplanten Essensangeboten beachten müssen. Wenn Sie nur Käse- und Wurstbrötchen anbieten, kommen vegan lebende Menschen nicht auf Ihre Kosten. Wenn Sie allerdings nur veganen Käse, Veggi-Wurstscheiben und Sonnenblumen-Streichcreme mit Rucola auffahren, werden sich die meisten Männer frustriert abwenden und lieber hungrig weiterarbeiten.
Pro Person sollten Sie mindestens vier belegte Brötchenhälften vorhalten. Diese können Sie selbst zubereiten oder zwei Tage vor dem Umzugstermin bei einem Bäcker ordern. Je variabler die Brötchenhälften belegt sind, desto attraktiver ist das Angebot. Neben Aufschnitt-Klassikern wie Salami, Schinken und Emmentaler sollten auch einige Brötchenhälften mit Eier-Scheiben, aufgeschnittenen Frikadellen, Camembert, Lachs mit Meerrettich oder Kräuterquark angeboten werden.
Andererseits können Sie auch wählen, Ihren Umzugshelfern mit kalten Mini-Frikadellen, frittierten Frühlingsrollen, Köfte, Müsliriegeln, Muffins und Obst zwischendurch kleine Sattmacher fürs zweite Frühstück anzubieten. Die meisten Menschen freuen sich auch über ein Stück Marmorkuchen oder Ähnliches. Ein Überangebot führt dazu, dass am Ende allzu viel übrig ist. Ein Unterangebot lässt auf einen Mangel an Großzügigkeit schließen. Zur Mittagspause können Sie Pizza bestellen und liefern lassen.
Da es sich mit allzu vollem Magen nicht gut arbeitet, sollten die Pizzen unterschiedlich belegt und vor dem Verzehr in handliche Viertel geteilt werden. Pro Person sollten zwei bis drei Stücke Pizza und ein süßer Snack berechnet werden. Sie sollten vor Arbeitsbeginn eine Ansage über die geplanten Mahlzeiten machen. So können sich die Helfer darauf einstellen. Wenn Sie mit Hilfe von Freunden und Angehörigen umziehen, dürfen es auch Fingerfood vom Caterer, Bananen, Muffins, Schokoladenriegel oder handlich zurechtgeschnittene Blechkuchen-Stücke sein.
Schwieriger, aber durchaus machbar, sind Umzugs-Angebote wie Kartoffel- und Nudelsalate. Dafür müssten Sie Teller und Löffel zurückhalten und diese dann abwaschen. Sie entscheiden, ob Sie diese Extra-Arbeit zumutbar finden. Gegen Salat-Angebote spräche, dass die meisten Salate mit Mayonnaise angemacht werden und schwer verdaulich sind. Wenn Sie Salate anbieten möchten, achten Sie auf ein leichtes Joghurt-Dressing und einen hohen Anteil an Äpfeln, Gurken und Radieschen. Danach fühlen sich die Umzugshelfer*Innen nicht träge und müde statt energiegeladen.
Zum Schluss könnten Sie Ihre Helfer*innen aus dem Freundes- und Bekanntenkreis zum Italiener oder Griechen an der Ecke einladen. Das wäre ein angemessener Dank und zudem ein schöner Abschluss eines anstrengenden Umzugstages.
Wie und wo soll das Essen eingenommen werden?
Es dürfte ein Leichtes sein, an Ihrem bisherigen Wohnort einige Umzugskisten mittels einer aufgelegten Serviette zu einem Tisch-Ersatz umzufunktionieren. Leere Bierkisten und bereits vorhandene Werkhaus-Hocker können als Sitze dienen. Möglicherweise können die Nachbarn faltbare Campingstühle und Campingtische zur Verfügung stellen, die im Anschluss mit einem Blumenstrauß wieder an sie zurückgegeben werden.
Schwieriger wird es, wenn eine Mahlzeit am neuen Wohnort eingenommen wird. Hier kennen Sie die Nachbarn noch nicht. Sie müssen selbst planen, was für Angebote Sie machen können und wie sie diese organisieren. Für die Lebensmittelangebote sind Kühltaschen und Thermoskannen eine gute Idee. Zudem können Sie bereits im Vorfeld eruieren, ob eine Bäckerei, eine Pizzeria oder eine Café in der Nähe liegen. In diesem Fall können Sie belegte Brötchenplatten, leckere Sandwiches, handliche Wraps, Pizzen oder Kuchen vorbestellen.
Oftmals ist es auch möglich, beim Bäcker oder einem Café am neuen Wohnort die inzwischen entleerten Thermoskannen mit frisch gebrühtem Kaffee füllen zu lassen. Auch am neuen Wohnort erwartet Sie jedoch das Problem, für die Arbeitspause Sitzgelegenheiten anbieten zu müssen. Auf jeden Fall ist es Umzugshelfern nicht in jedem Alter zuzumuten, einen Teller mit Kartoffelsalat und Mini-Frikadellen, eine Scheibe Knobi-Baguette und ein Glas Cola in den Händen halten zu müssen. Es ist zudem nicht unbedingt angenehm, die Mahlzeit auf dem Fußboden sitzend einnehmen zu müssen.
Leere Getränkekisten eignen sich als improvisierte Sitzgelegenheit wunderbar. Sie halten auch schwergewichtigere Menschen aus. Doch es müsste schon im Vorfeld dafür gesorgt werden, dass am Umzugstag genügend leere Getränkekisten vorhanden sind. Sie könnten gegebenenfalls beim nahe gelegenen Supermarkt fragen, ob Sie zehn leere Kisten gegen Pfand erhalten können. Werden die Cola- und Bierkisten an der Wand aufgestellt, bieten sie zudem eine feste Rückenlehne. Wenn die Umzugshelfer wieder abrücken, geben Sie die leeren Kisten einfach wieder ab und erhalten den Pfandbetrag zurück.
Selbstbedienungsbüffets sind flexibel nutzbar
Eine gute Idee ist es, ein improvisiertes Selbstbedienungs-Büffet auf den Fensterbänken anzurichten. Becher und Gläser stehen beispielsweise auf einer Fensterbank, Salate, Baguette und Frikadellen auf einer daneben liegenden. Fensterbänke sind in jeder Wohnung vorhanden – und am Umzugstag wurden sie meisten schon von Zimmerpflanzen und Nippes entleert. Eine Alternative dazu wären zwei nebeneinander gestellte Camping-Falttische oder ein aufgeklappter Tapetentisch. In diesem Fall kann sich jeder nach Belieben bedienen und sich dann einen Platz zum Sitzen suchen.
Es finden sich immer mehrere Lösungen für ein Problem. Wenn Sie wissen, wie viele Umzugshelfer kommen werden, können Sie entsprechend planen. Wenn Sie keine andere Möglichkeit sehen, als einen Lieferservice mit der Essenbestellung zu betrauen, dann tun Sie das. Das dürfte allerdings mehr ins Geld gehen als alles, was Sie selbst oder Ihre alten Tanten, Geschwister oder Schwägerinnen zubereiten würden. Nutzen Sie alle Ressourcen, die Ihnen zur Verfügung stehen. Oft möchten auch die im Ort lebenden Familienmitglieder mithelfen, denen man keine schweren Lasten mehr zumuten kann.
Weisen Sie diesen Menschen die Aufgabe als Küchenfeen zu. Bitten Sie ihre alte Mutter, mit dem Familienhund Gassi zu gehen und ihn in während des Umzugstages Obhut zu nehmen. Auch ihre kleinen Kinder können so aus der Schusslinie genommen werden. Bei ihrer Omi sind sie sicher und gut behütet aufgehoben. Ihrer Schwägerin, die unbedingt mithelfen möchte, könnten Sie das Abholen der vorbestellten Brötchen und die Zubereitung eines leichten Kartoffelsalates anvertrauen. Ihre philippinische Schwägerin steuert sicher gerne landestypisches Fingerfood bei.